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wir wollen hier der these von frederik husler1 folgen. demnach hat sich die menschheit die sprache im laufe ihrer entwicklung geschaffen. sie wurde ihr nicht von anbeginn in den mund gelegt. lange zeit existierte der mensch ohne sprache (d.h. ohne sprache im heutigen sinn), und zwar eine viel längere zeit als er seither mit sprache lebt. die menschen jener zeit waren nicht stumm. es war die zeit, da war weinen, lachen und gesang. wir brauchen nicht lange zu suchen. jedes kind verweilt eine zeitlang in diesem zustand. weinen, lachen und gesang. es weint, kaum kommt es an die luft. es lacht, kaum nimmt es sein geliebtes gegenüber wahr. und es singt, sobald seine elementarsten bedürfnisse befriedigt sind und es sich dem wohligen gebrauch seiner stimme hinzugeben beginnt.

wenn wir heutigen erwachsenen menschen kommunizieren, so ist uns vor allem die begriffliche komponente bewusst. erst in letzter zeit sind wir wieder vermehrt aufmerksam geworden auf die nonverbalen formen der kommunikation. denken wir nur an die unbewussten und bewussten elemente der körpersprache.

auch in der sprachlichen kommunikation schwingt viel mehr nonverbales mit, als wir gewöhnlich merken. ich möchte es als die «lautliche» komponente bezeichnen: das was «zwischen den zeilen» übermittelt und wahr genommen wird, bewusst oder - häufiger - unbewusst.